Und dann schaue ich mir die Bilder an.
die Du dir von mir gezeichnet hast
jedoch erkenne ich mich in keinem wieder.
Ich sehe einen fremden Menschen,
gezeichnet und erschaffen aus deinen
Erwartungen . . .
Hoffnungen . . .
Wünschen . . .
Vorstellungen . . .
deinem Denken . . . wie ich sein sollte.
Ich nehme sie ab,
all die falschen Zeugnisse meiner Selbst,
von deiner Wand, die Du Liebe nennst.
Die Liebe braucht keine Bilder,
die man zur Schau stellen kann.
Die Liebe zeichnet sich,
sichtbar für zwei Herzen
mit ihren Farben mitten in deren Seele hinein.
Da jedoch, wo ich nur deine Bilder von mir
an Wänden eingefroren finde,
hast Du meine Liebe nicht gefühlt.
Ich nehme die Bilder ab
und hinterlasse dir nackte Wände,
deren Leere mir berichtet,
was Du wahrlich für mich fühlst.
© Erika Flickinger