Leichtigkeit

Was wenn die Schmetterlinge manchmal neidisch auf uns schauen,

weil unsere Erdverbundenheit sie fasziniert.

Während wir uns deren Leichtigkeit und das Talent des Fliegens wünschen,

suchen sie vielleicht einen beständigen Platz zum Landen und Da-bleiben?

© Erika Flickinger

Erzähle mir …

Erzähle mir eine Geschichte,

von Gefühlen und Schmerz,

von Liebe und Verlust,

von dem was so schwer auf der Seele liegt

und dem, was dich zum Tanzen brachte.

Erzähle mir von Momenten,

die deine Augen erstrahlen ließen,

und von den Augenblicken,

in denen sie in Tränen schwammen.

Berichte mir bitte davon,

wenn Glück dich sprachlos werden ließ

und Trauer deine Worte erstickte.

Lass mich teilhaben an den Momenten,

die vor Glück nicht zu beschreiben sind

und von den Stunden,

in denen die Trauer dich überwältigte.

Erzähle mir Deine Geschichte!

© Erika Flickinger

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Die innere Stille

Meine Stille

ist nicht immer lautlos.

Meine Stille

ist Musik …

ist leben …

lachen …

eintauchen in all dies,

was meiner Seele Flügel schenkt.

Denn die Töne des Lebens

und die Melodie der Liebe,

wandeln sich zu gefühlten Farben

und zeichnen eine innere Ruhe,

inmitten der lauten Töne

hier wird meine innere Stille geboren

inmitten der leichten Töne

und der bunten Farbnuancen

meines Lebens.

© Erika Flickinger

Stiller Besucher

Da saß er,

schweigsam,

nur seine Farben sprachen,

schwangen mir Worte zu.

Da saß er,

am Inneren des Fensters,

eine Weile

auf seine Freiheit

verzichtend,

die Flügel

wie Ungeduld zitternd,

als wolle er fragen,

„verstehst Du nicht?“

Und wogende Wellen,

voll ungesprochner Worte

flogen mir zu,

„ich bin die Unbeschwertheit,

die dein Leben erweckt.

Ich bin die Neugeburt

für dich,

meine Farben fordern dich,

all die Facetten deines Selbst zu fühlen,

auf neue Wege zu gehen,

lass dich finden

von deinen Wundern.“

Das saß er still

in meinem Zimmer,

als sei er verabredet

mit den Sonnenstrahlen,

die sich in den Raum Brachen

und lies stumm doch so klar

seine Botschaft zu mir sprechen.

© Erika Flickinger

9

Ruhe …

Wie ein einsames verlassenes Schiff

liegt mein Herz im seichten Grund …

Ruhe wünscht die Seele nur …

Stille und Andacht … mehr nicht.

Dort umarmt von den Wellen der Gefühle,

gebeutelt von den Wogen der Sehnsucht …

mag Sie eine Weile vor Anker gehen …

wirken lassen, was so tief prägte …

in sich mit sich verwachsen lassen,

was für immer Teil des Herzens bleibt.

Und dann gestärkt wieder die Segel setzen,

um die nächsten Stürme zu durchschiffen.

© Erika Flickinger

Saatkorn …

Ich kann die Welt nicht ändern …

nur dort wo ich stehe …

atme … liebe … fühle und bin …

kann mein Ich sich ändern …

dort kann ich ein Saatkorn meiner Ideen pflanzen,

in der Hoffnung,

es möge zu einem kräftigen Gedanken erblühen,

einer Blüte, die Seelen anspricht,

und somit über die Grenzen meiner Welt hinaus,

deinem Denken eine neue Farbe schenkt.

© Erika Flickinger

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Masken

In so vielen Gesichter sieht man Masken,

schaut man auf Nachbildungen und Fassaden.

Kunstvoll und mühsam im Laufe eines Lebens

hochgezogen, mit fremden Bildern bemalt

und mit einem tapferen Lächeln geschminkt.

Wie gerne würde ich sie fallen sehen

um all die Schönheit leuchten zu lassen,

die Grazie und Unschuld welche sich still

hinter den zweiten Gesichtern verkriecht,

in ihrem wahren Licht scheinen zu sehen.

Wie gerne würde ich der Anmut und Natürlichkeit,

die verdeckt von Make-up ihr Dasein fristen,

beim lautlosen Sprechen zuhören dürfen,

den Geschichten lauschen, welche Narben

nur durch ihre sichtbare Existenz erzählen.

Doch wer sich intuitiv auf diesen Schein

eines bunt gestalteten Lebens einlässt,

erkennt wortlos die vielfältigen Risse,

die verhalten in der Fassade schimmern,

und kann sich mit Verständnis und Liebe,

zu den wahren Geschichten vorfühlen.

Und vielleicht fällt so ein Stück

der mühsam errichteten Fassade,

um das Licht der Liebe

auf die versteckten Wunden zu reflektieren.

© Erika Flickinger

Verirrt

Manchmal trifft man auf einen Menschen,

schaut ihm direkt in sein Herz,

und versinkt augenblicklich in dessen Seele.

 

Und dann kann es geschehen,

dass man selbst erst spät bemerkt,

dass man sich in einen Irrgarten verloren hat,

im Irrgarten und der Unentschlossenheit des anderen.

 

Vielleicht war dieses verlieren und verirren,

in ihm auch einfach für dich nötig,

um dich selbst dadurch wiederzufinden.

© Erika Flickinger