Inmitten der Stille

Da wo dieser

verschlossene,

kühl schmerzende,

lautlose Fleck in mir atmet,

war einmal alles

voller farbenfroher Gefühle

und deiner Präsenz.

Als Du unvorhergesehen

neue Wege gegangen bist,

und die Hoffnung dir folgte,

sammelte sich diese stille,

schmerzerfüllte Lichtlosigkeit

in einem winzigen Flecken

stillen Raumes,

inmitten meiner Seele.

Ein Raum,

indem beständig gefühlt,

noch immer,

das Echo deines Namens klingt.

© Erika Flickinger

Gefühlt an meiner Seite

Erinnerst Du dich,

als deine Hoffnung

meine Sehnsucht umarmte

wie lange Du verstehend

ob meiner Blindheit

gefühlt bei meiner Seele warst?

 

Weißt Du noch,

als Du meine Worte geliebt

doch meine Verzweiflung duldend

dein eigenes Fühlen verborgen hast …

doch immer

gefühlt bei meiner Seele warst?

 

Spürst Du noch

die Enttäuschung,

weil ich blind und taub

an dir vorbeiliebte …

Worte um Worte schrieb

zu einem Herzen hin

welches meine Sehnsucht füllte …

doch warst Du gefühlt

stets bei meiner Seele?

 

Denkst Du noch manchmal daran,

wie Du trotz all der Entfernung

trotz aller Unterschiede

trotz meines dich nicht erkennen Wollens …

beständig gefühlt bei meiner Seele warst?

 

So viele Worte schrieb ich,

an dir vorbei, über dich hinweg

zu einem Menschen hin …

der doch nie gefühlt an meiner Seite stand!

 

Worte voller Liebe …

Sätze voller Sehnsucht …

Gedanken auf Papier gezeichnet …

All die Tränen

die stumm zwischen die Silben tropften

jedoch nie ankamen, wohin ich sie sehnte …

da wo ich blind und vernebelt glaubte

er stünde meiner Seele nah …

warf er nur Schatten in mein Sehnen,

während dein Fühlen …

beständig bei meiner Seele weilte.

 

Ich spüre es kaum mehr,

dein mir Nahe sein …

leise wurde es in meiner Seele …

eine Stille die erbarmungslos offenbart

für wenn all die Worte einst galten …

ich fühle, dass die Tränen damals

verzweifelt zwischen die Silben tropften

weil die Worte nicht deinen Namen trugen.

 

Sag wie soll ich dich wieder finden,

wenn dein Fühlen nicht mehr

in meiner Seele träumt?

© Erika Flickinger

Manchmal . . .

Manchmal frage ich mich …

ob Du spürst

wie meine Gedanken

um dich kreisen …

meine Gefühle auf der Suche

nach deinem Echo sind …

ob Du das leise Flüstern

deines Namens hörst …

den ich bei jedem Atemzug

in meine Gefühle zeichne …

ob du fühlst …

wie meine Liebe

dich umhüllt und

beschützen möchte …

ob du ahnst

wie tief du geliebt wirst?

© Erika Flickinger

Geborgenheit

Denkst Du, ich würde nicht von Dir wissen?

Dann sage mir,

wieso spürst Du meine Gedanken über all die Ferne.

Glaubst Du, ich fühle nicht,

wie oft Du bei mir verweilst,

hoffend, ich solle sehend werden,

für dich und dies was in dir fühlt?

Dann sag mir,

weshalb besuche ich dich in deinen Träumen.

Zweifelst Du daran,

dass Menschen zusammengehören,

ohne es jemals ausgesprochen zu haben?

Dann erzähle mir bitte,

wieso ich deine Botschaften

trotz unseres Schweigens vernehme.

Spürst Du,

dass es Angst davor ist,

mich fallen zu lassen und nicht aufgefangen zu werden?

Fühlst Du,

dass meine Mauern noch so hoch sind,

dass ich selbst nur fühlend dahinter schauen kann?

Und ahnst Du,

dass ich auf den Tag hinlebe,

da ich einfach falle hinein in Arme,

die sich voller Geborgenheit um mich schließen.

© Erika Flickinger

Vertrauen . . .

Vertrauen haben,

in die Umarmungen,

die da noch warten,

im inneren einer Seele, die weiß,

dass unsere Liebe in der Zukunft atmet.

Ahnen,

dass irgendwo Verborgen im Morgen,

binnen der Zeit die erst noch erwacht,

ein Herz innigst hoffend vertraut

in meiner Sehnsucht,

die eigene Melodie zu erkennen.

Wissend fühlen, dass all dies,

was innerlich so leer scheint,

Heimat sein wird, für jenes Herz,

welches sich zärtlich leuchtend

zwischen meine Atemzüge legt

um mich zwischen all dem

sehnen …

hoffen …

und lieben glückselig aufzufangen.

Vertrauen haben in diese eine Liebe,

die sich zwischen zwei Atemzügen verlierend

im Umarmen unserer Seelen

ihr Wiedervereinen ins Leben tragen darf.

© Erika Flickinger

Das es Liebe war . . .

Dass es Liebe war, spürst Du,

wenn nach und nach

das Sehnen und Trauern vergeht

und sich plötzlich eine Ruhe in dir einfindet,

die keine Worte mehr hat,

zu beschreiben, was in dir vor sich geht.

Du bist leer … Windstille in der Seele …

ein Vakuum für das es keine irdischen Worte gibt.

Da ist nur ein Nichts an Fühlen … eine Lücke,

die wie Du sicher fühlst, niemand mehr schließen kann.

Da ist kein Suchen mehr …

jedoch auch kein finden wollen …

kein Hoffen diese tiefe Sehnsucht

bei jemandem anderen nochmals zu fühlen …

Weil Du genau weißt,

dass was dieser Mensch dir gab

und durch sein Gehen wieder mit sich nahm,

kann von keiner anderen Seele

jemals wieder so tiefgehend in Dir erweckt werden.

Es ist einfach eine Stille in dir,

die Du mit nichts beschreiben kannst.

Eine Ruhe die einzig nur

durch dieses Nichts mehr in dir fühlen

so unsagbar schmerzhaft in Dir wühlt.

Eine Leere, die mit nichts zu füllen ist,

außer mit der Nähe dieser einen Seele.

Dass Du wirklich liebst,

weißt Du, wenn keine andere Seele,

diesen Raum in dir, der so schwer in Dir ruht,

wieder mit einem Leuchten erfüllen kann.

Du weißt sicher, dass es diese eine Liebe war,

wenn diese Stille in Dir, keinen Frieden schenkt,

sondern mehr schmerzt, als all die Sehnsucht zuvor.

© Erika Flickinger