Weißt Du“ sprach sie leise zu ihm, „es ist die Zeit, einfach nur die Zeit“.
Wir sind wie zwei Reisende die im falschen Zug sitzen.
Wehmütig ging ihr Blick in die Ferne, so als Ssuche Sie den Anfang zwischen den Trümmern der Vergangenheit.
„Erinnerst Du dich an unser Kennenlernen?“
„Ich liebte dich, still schon fast verzweifelt schweigsam und sah zu, wie deine Tränen in die Welt tropften, die nicht mir galten.“
Es war die Liebe in mir, die zusah, wie Du die andere umarmtest. Es war diese Liebe in mir, die wusste, wir waren gemeinsam in der falschen Zeit.
Es war die Liebe, die dich zu mir zurückführte, als Freunde vorab, denn … es ist noch nicht unser Moment.
Es war auch diese Liebe, die wusste, irgendwann stehst Du vor mir und ich werde dich abweisen, weil ein launischer Moment uns in den falschen Lebens-Zug setzte.
Es ist die Liebe in mir, die sagt:
„Nein, lass ihn gehen, denn schau genau hin, ihr steht auf verschiedenen Linien des Gewissens. Wenn Du diesem Gefühl folgst, wird einer von beiden unglücklich sein.
Verstehe bitte, diese Zeit, sie ist die nicht geeignete, in der Ich (die Liebe) Atem zum Überleben finden kann.“
Und nun stehe ich hier, nach Jahren des Wissens, wie tief Du doch in mir lebst, und Du stehst auf deiner Seite der von mir gesetzten Grenze, mit den hoffenden Augen der Liebe und ich sage „Nein, es ist nicht unsere Zeit. Meine Liebe ist tief und rein, daher werde ich gehen. Denn schau, die Welt ist nicht für unsere Liebe erschaffen. einer von uns würde unglücklich sein.“
Es geht nicht, wenn zwei so gegensätzliche Prinzipien aufeinandertreffen, sie zerstören alles, was sich Liebe nennt.
Entweder ich oder Du müssten aufgeben, woran wir glauben, wofür wir kämpfen. Ein jeder hat seine Mission ins Leben zu tragen, dazwischen ist nicht die Atmosphäre, in der unsere Liebe atmen könnte.
So sehr ich auch liebe, ich kann keinen Menschen an der Seite haben, der sich über all dies, hinwegsetzt, was mir Vision und Ziel im Leben ist.
Ich kann nicht kämpfen dafür, dass meine Vision zum Leben erwacht, und zuhause wartet ein Herz auf mich, welches alles, was mein Leben bereichert, beständig ablehnt.
Jemand, der so ganz andere Ziele und Träume hat, die den meinen entgegenstehen, ja deren Ende bedeuten, ist in der falschen Zeitschiene zu mir getroffen.
Ich kann nicht so egoistisch sein, die Liebe zu umarmen, die all meine Visionen erstickt.
Ich liebe dich, daher lasse ich dich gehen. Denn besser Du denkst an mich mit Wehmut und dem Gedanken etwas Wundervolles versäumt zu haben, als dass Du mich eines Tages im Arm hältst und darum trauerst, dass unsere Ansichten etwas Wundervolles zerstört haben.
Ich liebe dich und freue mich darauf, wenn das Leben uns gemeinsam in die richtige Zeit gebiert.
Und weißt Du, manchmal ist es der Schmerz des Loslassens, der uns erst zu der Liebe führt, die wir heute leben können und manchmal führt er uns auch einfach zu uns selbst.
Und Sie drehte sich um und verschwand langsam aus seinem Blickfeld. In ihm erwachte das Wissen, auf ein anderes Leben, in dem die Zeit sie beide, zum richtigen Moment zusammenführte.
© Erika Flickinger