Stell dich nicht so an!

Komm mir nicht mit der Aussage

„Stell dich doch nicht so an“.

Dies ist herabwürdigend und

Du willst mir damit sagen,

dass schon alles wieder gut wird,

wenn ich nicht so empfindlich

auf Verletzung/ Verluste, reagiere.

Die wahre Message an mich lautet:

„Du bist unnormal mit deinen

Empfindlichkeiten, deinem Fühlen.“

Nein bin ich nicht, in dem Moment,

indem ich meine Emotionen zeige,

vertraue ich dir + deiner Empathie.

Du implizierst also zeitgleich,

dass ich dir nicht vertrauen kann.

„Du musst mehr positiv Denken“

ist so leicht daher gesagt, und zeigt,

was Du mir wirklich sagen willst:

„Ich kann dich nicht verstehen,

warum machst Du so einen

Aufriss um diesen Verlust, wieso

hängst Du gedanklich dort fest.

Denke einfach so wie ich, positiv.“

Damit sagst Du mir doch nur,

dass mein Schmerz, meine Tränen,

meine Traurigkeit und Verletztheit,

schuld sind, dass ich so leide.

Du willst, dass ich alles verdränge,

damit du mein lachendes Gesicht,

nicht meinen Schmerz sehen musst.

Eigentlich geht es um dich, darum,

nur Harmonisches zu sehen wollen,

die negativen Seiten verdrängst Du.

Du teilst mir mit deinen Worten mit,

„Du bist nicht stark +  positiv genug,

reiß dich mal zusammen und

verdränge das negative Denken.“

Und du transportierst die Message:

„Du bist falsch, so wie Du bist.“

Unsensibler geht es kaum noch 🙁

Meine Antwort ist ebenso sensibel,

wie deine erzwungene Empathie:

„Deine abgenutzten Eso-Sprüche,

dein unsensibles Nachgeplappere,

die peinlich abgenutzten Phrasen,

gehen mit nur auf den Geist und

tangieren mich schlicht peripher.“

© Erika Flickinger

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