Heute möchte ich einmal ein wenig von mir plaudern, damit ihr hier wisst, mit wem ihr es überhaupt zu tun habt.
Nein, ich bin kein Medium, Astrologe, Kartenlegenerbe in der XXten – Generation.
Nein, ich habe keine Oma, Mutter sonstige medialen, familiären Vorbilder, deren Erbe ich angetreten habe.
Nein, ich habe nicht träge übernommen, was vielleicht auf dem Serviertablett in mein Leben kam, ich habe mir all dies erarbeitet, erschaffen, erfühlt, erlernt und aufgebaut.
Dies nachdem das Leben mich auf den Weg brachte, einen Weg, an den ich zuvor niemals dachte und den ich nicht selbst wählte, sondern den mir das Leben in mein Dasein schickte.
Das Schwerste jedoch war, diese *Berufung* anzunehmen.
Ja, ich bin, zumindest mir bewusst, die Erste in der Familie, die solch eine Berufung lebt.
Nein, ich muss mich nicht auf den Lorbeeren irgendwelcher Vorfahren ausruhen, oder bekannt machen.
Ich bin schlicht durch eigene Anstrengung dahingekommen, wo ich gerade bin.
Nein, ich habe nicht als Kind schon mediale Botschaften erhalten, jedoch hatte ich eine sehr enge geistige Verbindung zu einem meiner verstorbenen Brüder, die ich nicht kannte, da vor meiner Geburt verstorben.
In meiner Kindheit war mir dies eine große Hilfe und Stütze, daher ist es mir im Grunde egal, was genau es war, es war mir Trost und ein gewisses Stück Heilung, mich gedanklich mit ihm zu unterhalten.
Und ja, ich war schon immer ein Sonderling, Einzelgänger, Menschenscheu und mit Vorliebe im eigenen Umfeld aktiv gewesen, und ja, ich habe eine sehr harte Kindheit und Jugend hinter mir. Daran bin ich sehr gereift und habe meinen eigenen (Galgen) Humor, aber auch Prinzipien und Lebensansichten entwickelt.
Alles wofür ich stehe, mich einsetze, lebe, kommt aus dem eigenen Leben und dessen Erfahrungsschatz.
Ich habe meine Sicht der Dinge verinnerlicht, aber auch viel Verständnis und Kulanz gegenüber den Menschen gewonnen.
Dies war aber nicht mein Verdienst, sondern der Verdienst jener, die für die Schwere und Härte, in meinem jungen Leben, verantwortlich waren.
Daher bin ich jedem, absolut jedem damaligen Erlebnis oftmals sogar dankbar.
Und Nein, diese sind nicht schuld daran, dass ich seelisch leide, denn ich leide nicht. Ich sah dies, was ich erlebte, und sehe es noch immer, als Chance, als Vorbild dafür, was ich nie wieder erleben, aber auch keinem anderen zufügen will.
Meine Erfahrung von alledem ist „Das Leben packte mir immer nur so viel auf die Schultern, wie ich tragen konnte.“
Aber, ich ziehe auch sofort die Bremse, wenn sich Menschen in meinem Leben einfinden, die denken, mir sagen zu müssen, was richtig und falsch für MEIN LEBEN ist. Hier zeige ich die Zähne, verbiete den Eintritt in mein privates Leben oder wende mich einfach ab.
Das bei manchen davon, dabei Abstand, Ablehnung, oder der Ausschluss aus meinem privaten Leben wurde, dafür sorgte jeder schon selbst.
Dies zu erkennen, und auch konsequent zu leben, war ein langer Prozess, doch ich habe ihn angenommen und verstanden. Und ja, ich lebe diesen Prozess noch immer, denn das Leben ist kein Stillstand, wenn man einmal an einem Ziel ankam, formiert sich doch schon gleich das nächste Ziel. Man muss es nur sehen und vor allen Dingen auch annehmen wollen.
Aber, ich reagiere schon recht empfindsam auf Menschen, die glauben, sich auf dem Erlebten der Kindheit und Jugend ausruhen zu müssen, weil sie nun einmal sind, wie sie *gemacht* wurden. Ich reagiere empfindsam auch Menschen, die sich mit der Schwere junger Jahre rühmen aber nichts an sich, oder ihrem Leben verändern, sondern darauf beharren, zu sein, wie man sie gemacht hat.
Ja, ich weiß sehr wohl, dass es auch Menschen gibt, die zu viel Schlimmes erlebten.
Ich spreche in diesem Beitrag ja auch von mir.
Jeder hat die Wahl, aus dem Erlebten zu lernen, zu wachsen, zu reifen, es anderen gegenüber anders zu machen. Es hat ein jeder die Wahl, dies zu tun, allein, oder mit Hilfe.
Aber, dies bedeutet ja tatsächliche Arbeit an sich selbst und man darf dabei auf Schuldzuweisungen verzichten, was viele nicht können.
Nein, ich muss nicht mit meinem inneren Kind arbeiten, um es rückwirkend umzuerziehen.
Warum sollte ich dies wollen, wenn ich erkannt habe, dass all dies was einmal geschah, mich zu der werden ließ, die ich jetzt bin?
Ich bin dies, was ich aus mir gemacht habe, aus dem Material, und den Vorgaben und Situationen, die mir das Leben gab. NIEMAND ANDERER!
Ich bin selbst verantwortlich für die Person, die mich heute repräsentiert und ausmacht. Kein anderer … nur ICH!
Ich bin nichts von alledem, was andere in mich hineininterpretieren.
Ich bin ein selbstbestimmter Mensch mit Überzeugungen, eigenen Lebensansichten und Gefühlen. Ich stehe mitten in meinem Leben, auch ohne das imaginäre Erbe eines oftmals erfundenen Vorfahren und bin stolz auf meine Leistung und vor allen Dingen auf meine BERUFUNG, die ich nach langem Zaudern angenommen habe und nun mehr drei Jahrzehnte lebe.
Ich bin eine Beraterin mit Leib und Seele und berate mitten aus dem Leben heraus, mitten in das Leben hinein.
© Erika Flickinger (Text aus dem September 2022)