Weißt Du,
dass nach dir nur Leere kam.
Eine Stille in mir,
stiller als still,
schweigsamer als wortlos
und Wortloser als alles
was wir niemals sagen konnten.
Was nach dir kam,
war eine Leere, die mit nichts zu füllen war.
Nach der Leere kam das nicht fühlen können.
Eine Leere, die so unendlich leer war,
dass diese einfach nur schmerzte.
Da war nichts mehr,
nichts was fähig war, Liebe zu empfangen.
Geben konnte ich sie immer die Liebe,
aber die Stille, die Du hinterlassen hast,
machte es unmöglich, zu empfangen,
was ich anderen so freudig gab.
Und wie lange es brauchte … zu erkennen,
dass dieses nicht annehmen können
der liebevollen Gefühle anderer,
dieses schwarze Loch in mir,
welches Du in mich gefräst hattest,
schlichtweg alles verschlang,
was mir zu nahekommen könnte.
Da war nichts mehr, was nehmen mochte.
Einfach alles Empfangende war verschwunden,
all diese Gefühle, Wünsche und Gedanken,
die irgendwie an Sehnsucht erinnerte.
Verschlungen inmitten der Stille in mir.
Und irgendwann wurde mir klar,
dass diese kühle Schwärze in mir,
die endlose Sehnsucht war,
nach dem was nicht mehr sein konnte,
nachdem was Du mitgenommen
mir so urplötzlich entrissen hattest.
Diese Sehnsucht, die so lange in mir lebte,
mich zerriss, zweiteilte in dieses
dich noch immer lieben
und dieses dich weitwegschieben wollen.
Diese Zerrissenheit, war dein letztes Geschenk,
dass Du gegen mein Geschenk der Liebe tauschtest.
Aber weißt Du auch,
dass gerade dieses Geschenk, der Gefühllosigkeit,
all dies in mir gnadenlos aufweckte,
was so lange im Tiefschlaf meiner Selbst reifte,
und nun neugeboren seinen Weg suchen wollte?
Dass dieses schwarze Loch inmitten meiner Seele,
erst den Weg bahnte, zu meinem Wahren Ich,
zu dem was ich werden sollte und nie sein konnte,
weil all mein Sehnen auf dir lag,
darauf Dir zu zeigen, wer ich bin für dich
und wer Du sein könntest für mich?
Und was inmitten der unbeschreiblichen Stille
zu reifen begann, zu wachsen, und letztendlich erwachte,
war ein tosender Sturm inmitten der Ruhe,
der all den schweigenden Schmerz,
die lastenden Stille und die unsägliche Unsagbarkeit
mit sich riss und freilegte,
was unter dieser schwarzen Schale neu erwachte.
Heute weiß ich,
dass nur Du diesen gefühllosen Schmerz,
in meine Seele pflanzen konntest,
aus dem heraus ICH zu meinem Selbst erwachte.
© Erika Flickinger